Auch Soraya schläft ein und kuschelt sich eng an Charlotte.
Am nächsten Morgen macht sie sich fertig und macht frühstück für Charlotte, präpariert dann ihr Gesicht und geht in die Bar.

Charlotte schläft noch etwas länger, wird aber durch den Geruch wach und steht auf. Sie frühstückt in Ruhe und nimmt eine Dusche. Dann macht sie sich ebenfalls auf den Weg.

Freundlich wird Sora von Kathi eingewiesen, alles wird ihr gezeigt, von den Gläsern bis zu den Putztüchern. Sie bekommt die Kasse erklärt und ein Preisschema eingetrichtert genauso wie die Barmentalität.

Die Bar bestand aus einem heiteren Grüppchen und es herrschte ein herziger Umgang mit den Kollegen.
Für Charlotte wurde es schwieriger Arbeit zu finden, sie versuchte einiges. Aber zusätzlich zu den fehlenden Papieren galt sie so auch noch als illegaler Einwanderer. Bei der Polizei versuchte sie es daher lieber nicht. Nach einer Weile fand sie einen kleinen Job in einer Werkstatt. Sie bekam die Anstellung, hatte die zwei mexikanischen Mitarbeiter bemerkt. Der Chef händigte ihr alles aus was sie brauchte. Die Bedingung war das sie in der ersten Woche zeigte das sie lernfähig war und einem Mann nicht nachstand.

Als die ersten Gäste kamen und immer betrunkener wurden, begann Sora sich unwohl zu fühlen, sie wurde unruhig, hatte Angst dass ihre Schuppen.bemerkt werden würden. Sonst machte sie ihren Job gut, war freundlich und schnell.

Eine Frau fiel aus dem Rahmen. Sie trank seit Beginn mit und sehr sehr viel. In ihren Augen sah man nicht viel, außer das sie ein gebrochenes Wesen war. Obwohl sie längst mehr als genug hatte gab Kath ihr mehr und auch einen Eimer. "Wenn sie dich fragt, gib ihr einfach mehr, lass sie machen" bat Kath Soraya.
Charlotte wurde etwas eingearbeitet den ersten Tag, wurde mit den Sicherheitsvorkehrungen und allem anderen vertraut gemacht.

Sie lehnte sich über die Theke. "Was ist mit ihr?"

Kath sieht zu ihr und seufzt. "Sie ist ein Stammgast" murrmelt sie. "Sie ist ein niemand, ohne Klasse, ohne heim, ohne irgendwen. Sie kann nett und umgänglich sein, aber sie hat schwere Verluste erlitten. Sie meinte einmal als sie völlig über den Berg war das sie sich wünschte sie könnte einfach ganz ein Tier sein, dann wäre es einfacher. Lass sie trinken. Es sieht nicht so aus aber sie kennt ihr Limit"

Soraya wird hellhörig und sieht zu der Dame hinüber, nimmt sich ein Glas Wasser und stellt es ihr hin. "Können wir nachher reden?", fragt sie leise, wartet keine Antwort ab, sondern geht weiter und bediehnt die Gäste.

Die betrunkene Frau sieht zu ihr auf und hebt eine Augenbraue. Sie erwartete das sie eine Standpauke zu hören bekam weil sie so viel trank, aber sie würde sich nicht drücken.

Immer wieder schielt sie zu der Frau, während sie bedient. In ihrer Pause dann setzt sie sich ihr gegenüber. "Morgen!", lächelt sie.

Die Frau hebt den Kopf vom Tisch und sieht sie an. Hi entgegnet sie nur leicht angesäuselt in der Stimme.

Sie grinst breit. "Na, was wurde dir operiert?", fragt sie frei eraus.

Ihre Augen blitzten sofort ab, sie ballte eine Hand zur Faust. Wer bist du? fragt sie sofort nach, schien plötzlich wieder nüchtern.

Ganz ruhig! Ich bin eine Freundin!, lächelte Sora und strich ihre Haare so zurück, dass sie, aber nur sie, die Schuppen sehen konnte.