Den nächsten Mann nimmst sich Ephonin vor. Sie weiß nicht, warum sie sterben müssen, doch es schien Ariana sehr wichtig zu sein.

Ein lauter Schrei aus Wut und Frust durchzog die eigentlich lärmende Stadt und tauchte sie für ein paar Sekunden in völlige Stille. Rauch stieg im Armutsviertel auf.

Ephonin schrak auf und sah von der Leiche hoch. Was zum...

Ariana atmet aufgeregt, ist nahe dran zu hyperventilieren. Dort war das Haus, welches in Flammen stand, wo sie schützte was ihr am wichtigsten geworden war. Beziehungsweise hatte sie es bisher geschützt. Es war ein Waisenheim, ein sehr kleines zugegebenermaßen, aber eines wo Menschen und das Tiervolk zusammengelebt hatten. Es war eine Zukunft gewesen und die fand ein jehes Ende. Sie fies auf ihre Knie, sah zu dem brennenden Haus, sah die brennende Leiche der fürsorglichen Erzieherin, wie sie die Kinder bei sich festhielt. Sie waren nicht herausgekommen, die Tür war verriegelt worden und die Fensterläden zugenagelt und nun fiel das Holz des Hauses dem Feuer zu Grunde und gab Blick frei auf die Gräultat. Die Arrachne war in Starre. Nicht fähig durch ihre Sinne aufzunehmen, zu denken, Emotionen zu empfinden.

Ephonin kommt zu dem Brand und stützt Ariana.

Sie verharrt immer noch in ihrer Starre.

Sie streichelt sie beruhigend.

Ihre Klauen graben sich immer tiefer in die Erde.

Sie sieht sie fragend an. Ariana?

Sie war nach wie vor in starre, die Augen weit aufgerissen, auf das brennende Haus sehend. Ihre Hände zitterten stark, was langsam auf ihren Körper übersprang.

Sie küsst ihre Wange. Ariana, wach auf!

Langsam hob sie die Arme, immer wieder stoppend und stark zitternd. Plötzlich riss sie irgendwas mit einem Ruck aus ihrer Starre und sie griff in ihr Haar und schrie mit weit aufgerissenen Augen und Mund. Tränen bildeten sich in allen Augen und liefen ungehinder hinab. Ihr Schrei war aufs neue so laut und unendlich getränkt mit Wut und Verzweiflung. Sie hatte es nicht rechtzeitig geschafft, sie hatte all ihre Hoffnung auf die Namen gesetzt und sie hatte alles verloren, weil sie Ephonin nicht hatte töten können, weil sie gezögert hatte. Ihr Schrei nahm an Volumen zu. Spinnen von überall krabbelten auf sie zu, als würden sie kommen um sie zu beruhigen.

Ephonin weicht zurück, flieht regelrecht vor ihr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit verstummt der Schrei langsam und sie richtet sich taumelnd auf. Ihre Klauen spannten sich immer wieder zu Fäusten.

Sie weicht an eine Wand zurück, hälst sich ängstlich daran fest.