Sie hatte geduldig gewartet, hatte fast daran geglaubt das sie doch nicht kam. Doch dann hatte sie sich unter dem Bett hervorgewunden. Ja nicht...mit begehbarem Kleiderschrank, einen großen 4K-Fernsehener, Soundbar, moderne Möbel und ein großes Himmelsbett spielte sie mit. Natürlich sah ihre Zelle nicht besser aus.
Ist dir nicht kalt? fragte sie und sah zu dem Bademantel.

Sora kicherte verspielt, schüttelte dann den Kopf. Im Bett eben war es noch warm... Außerdem scheint meine Zelle besser geheizt zu werden..., lächelt sie und schlingt die Arme um die Beine.

Sie lächelt und nickt. Na dann ist gut murrmelt sie und geht zu dem kleinen Tisch. Sie holt das halbe Croissant und gibt es ihr.

Sie nimmt es. Das ist nicht nötig!, lächelt sie und reicht es ihr wieder

Charlotte stemmt die Hände in die Hüfte. Es ist unhöflich ein Geschenk nicht anzunehmen entgegnet sie.

Sie wird rot und beisst in das Crossaint. Dann beiss du aber auch mal ab!, bittet sie und hält es ihr schüchtern hin.

Sie greift vorsichtig ihre Hand und beißt etwas ab, lässt sie dann wieder los. Das Klischee der Franzosen bestätigte sich. Die Frauen waren einfach zu verehren, so attraktiv und verführerisch.

Sie wird rot und isst zögerlich etwas weiter.

Sie rückt ihre Brille wieder zurecht und lächelt sie von oben herab an. Sie setzt sich auf den Stuhl am Tisch und dreht sich zu ihr, überschlägt die Beine. Erzähl mir von dir

Sie sieht von dem Crossant auf und sieht sie knallrot an. Was willst du denn wissen? Mein Name ist Soraya, ich bin 19 Jahre alt, meine Eltern starben vor fünf Jahren, meine Mutter wurde überfahren, zwei Monate später setzte mein Vater sich den goldenen Schuss. Ich verkaufte meinen Körper, ging auf den Strich, verkaufte meine Niere... Ich hatte nichts, kein Haus, kein Essen, einfach nichts... Dann hoerte ich von den Kämpfen und den Geld!, erzählt sie.

Sie horchte auf und sah auf sie hinab. Sie verstand die Not, verstand aber nicht wie sie so offen darüber reden konnte. Sie wurde etwas rot vor Scham.

Sie erkennt, dass es Charlotte unangenehm ist. Tut mir leid, aber ich habe inzwischen kein Gefühl mehr für scham...

Als sie bemerkte welchen Eindruck sie hinterließ seufzte sie und setzte sich neben Soraya. Je suis désolé! Ich wollte nicht so aussehen als fände ich dich schamlos. Ich hab selbst keine weiße Weste...

Was... Meinst du¿, fragt sie unsicher.

Sie seufzt leise und streicht sich durchs Haar. Meine Mutter starb als ich 14 war. Danach kam ich zu meinem Vater. Ich war nicht glücklich darüber. Er behandelte mich wie Dreck. Er wollte mich verheiraten, in welcher Zeit leben wir?! Ich lehnte die Männer ab. Um ihm eins auszuwischen....j'avais du sexe avec des femmes. Beaucoup de femmes. Egal ob Singel oder verheiratet. Es wurde zu einer schlechten Angewohnheit erklärte sie rot und grinste schuldig. Ich mag meine Niere nicht verkauft haben. Ich mag ein Haus und Essen gehabt haben. Aber ich hatte nie Freunde und ich hatte keinen Vater und keine Mutter. Jemand der sein eigen Fleisch und Blut verkauft und auf diese Weise, mit diesen Kämpfen, sein Geld verdient...ist kein Vater!